Freitag, 2. Februar 2007

turn, turn, turn

„Die inflationär gewordene Rede vom turn hat auch das Gute an sich, daß sie den Einzigartigkeits- und Ausschließlichkeitsanspruch unterminiert oder ironisiert. Das ist gut so. Turns und Wendungen sind ja keine Neuentdeckung oder Neuerfindungen der Welt, sondern Verschiebungen von Blickwinkel und Zugängen, die bisher nicht oder nur wenig beleuchtete Seiten sichtbar werden lassen. […] Spatial turn: das heißt daher lediglich: gesteigerte Aufmerksamkeit für die räumliche Seite der geschichtlichen Welt – nicht mehr, aber auch nicht weniger.“

[Schlögel
, Karl: Im Raume lesen wir die Zeit. Über Zivilisationsgeschichte und Geopolitik, München 2003, S. 68.]

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